Mit dem Interdisziplinären Netzwerktreffen im Cabrizio in Offenstetten hat es sich die Interdisziplinäre Frühförderstelle „Magdalena – von Mensch zu Mensch" der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. zum Ziel gesetzt, das regionale Netzwerk im Landkreis Kelheim, das Familien in schwierigen Lebenssituationen berät und begleitet, Kinder fördert oder medizinisch wie therapeutisch behandelt, zu stärken. Dieses Jahr stand das Thema „Zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge" im Mittelpunkt.
„Wir freuen uns, dass wir uns wieder treffen und begegnen können, um gemeinsam Kindern und deren Familien im Landkreis hilfreich zur Seite zu stehen", sagte Richard Ohrner, Leiter der Interdisziplinären Frühförderstelle und der Einrichtung Magdalena zum Auftakt des 14. Netzwerktreffens. Dabei waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Interdisziplinären Frühförderstelle, aus Kitas, Ärztinnen und Ärzte, Vertreter des Jugendamtes, der Erziehungsberatungsstelle, der flexiblen Jugendhilfe des Berufsbildungswerkes St. Franziskus, der Offenen Behindertenarbeit und des Kinderhauses sowie Kinder- und Jugendtherapeutinnen und -therapeuten aus dem Landkreis Kelheim vertreten. „Während der Corona-Pandemie gab es viel Verunsicherung im Arbeitsalltag, dabei ist es wichtig, auch auf sich selbst zu schauen, um die richtige Position im Wechselspiel zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge zu finden", so Ohrner weiter.
Die beiden Referentinnen - Physiotherapeutin und Feldenkrais-Assistenztrainerin Barbara Haberstock sowie Teresa Landwehrmann, Schulpsychologin, Heilpädagogin und Systemische Familientherapeutin - widmeten sich dem Austausch über Belastungssituationen. „Welche Bewältigungsstrategien habe ich und wie kann ich diese erweitern und ausbauen?", war eines der Themen. Sie gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Impulse für Atem-, Körper-, Meditations- und Achtsamkeitsübungen auf den Weg. Gleichzeitig spielen „wertschätzende Rückmeldungen" sowie die psychische und körperliche Gesundheitsvorsorge eine wichtige Rolle in der Belastungssteuerung. Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer erhielten Literaturhinweise zum Weiterverfolgen und Vertiefen der gewonnenen Erkenntnisse. „Hier haben sich mutige Menschen getroffen: Die Gruppe ist sehr lebendig und stark im Austausch", waren sich die Referentinnen einig.
Die Reaktionen der Teilnehmer waren durchwegs positiv: „Es ist spannend, sich auf Lösungsstrategien zu besinnen. Dabei kommt auch Verdrängtes nach oben", sagte Gabi Lang, Mitarbeiterin am B.W.W. Abensberg. Ralf Wargitsch, Kooperationspartner in der Heilpädagogik, äußerte sich ähnlich: „Es ist erhellend, seine Problemlösungsstrategien zu erspüren und die Vielfalt der anderen Stiele zu sehen. Die Monster des Alltags haben mich humorvoll auf mich gestoßen." Stefanie Wurmer, zuständig für Kinderpflegewesen am Kreisjugendamt Kelheim, fand, dass das Thema „sehr konkret und persönlich bereichernd" bearbeitet wurde. Beate Wittmann von der Koordinierenden Kinderschutzstelle lobte die Veranstaltung: „Schön, dass die Frühförderung so etwas anbietet. Bei den Referenten verbindet sich das Spüren und das Wissen gut."
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen im Cabrizio in Offenstetten über das Zusammenspiel von Fürsorge und Selbstfürsorge. Dabei gab es neben theoretischem Input auch praktischen Austausch.
Text: Sebastian Schmid
Bilder: Johanna Benz